In Brandenburg herrscht Ärztemangel: Weil viele Hausärzte in den Ruhestand gehen und Nachfolger fehlen, müssen immer mehr Praxen schließen. Zugleich will die Landesregierung bei der Nachwuchsbildung streichen und kürzt der Medizinischen Hochschule Brandenburg im aktuellen Haushaltsentwurf massiv die Mittel. In den Krankenhäusern sieht es nicht viel anders aus, dort kommt noch die Lauterbach-Reform erschwerend hinzu. Die bedeutet für mehrere Einrichtungen in der Mark, wird an den Vorgaben aus Berlin nichts geändert, das Aus.
Bundes- und Landesregierungen singen indes weiter das alte Lied von der Fachkräfteeinwanderung. Tatsächlich hat laut Medienberichten mittlerweile jeder fünfte Arzt in Brandenburg keine deutsche Staatsbürgerschaft. Doch funktioniert das auch im Alltag, wenn Sprachbarrieren die Verständigung mit Kollegen und Patienten erschweren? Wird ausreichend geprüft, ob Bewerber überhaupt fachlich geeignet sind? Man denke nur an den Magdeburg-Attentäter, der hier jahrelang als Arzt praktizierte und von den Kollegen „Dr. Google“ genannt wurde, weil er eben keine Qualifikation hatte. Ist es moralisch vertretbar, Mediziner aus dem Ausland anzulocken, die dann in ihren Heimatländern fehlen? Oder sollten wir nicht endlich die Ärzte-Ausbildung im Land anpacken und dafür sorgen, dass die Leute dann auch hier bleiben?
Wir diskutieren diese Fragen am 8. Mai um 18 Uhr im Rahmen der nächsten Potsdamer Gespräche im Landtag mit dem Mediziner und Bürgerrechtler Dr. Paul Brandenburg, dem AfD-Fraktionsvorsitzenden Dr. Christoph Berndt und mit unserer gesundheitspolitischen Sprecherin Dr. Daniela Oeynhausen. Interessierte sind dazu herzlich eingeladen, eine Anmeldung braucht es nicht.