Tag der Deutschen Einheit

3. Oktober 2025Kategorien: Allgemein, Presse
Die Älteren von uns können sich noch erinnern, wie man damals sehnsüchtig auf die BRD geschaut hatte – mit ihren Freiheiten, mit dem höheren Lebensstandard, mit dem Gras, das „da drüben“ definitiv grüner war. Und heute? Heute ist es fast umgekehrt. Wie oft hört man Menschen aus den alten Bundesländern sehnsüchtig sagen: „Ihr da drüben im Osten, Ihr lasst Euch nicht so leicht den Mund verbieten, Ihr haltet noch zusammen!“ Stimmt. Mit der Diktaturerfahrung aus 40 Jahren DDR reagieren die „Ossis“ besonders wachsam, wenn Freiheiten plötzlich eingeschränkt, Meinungen rigoros vorgegeben werden und Parteien sich den Staat zur Beute machen wollen.
 
Daran knüpfen sich viele Hoffnungen, hüben wie drüben. Hoffnungen, dass wir die unzähligen Krisen im Lande endlich überwinden, dass wir auf friedlichem Wege zurück zu demokratischen Gepflogenheiten finden und dass alle Deutschen im Sinne unseres Grundgesetzes frei und selbstbestimmt leben können. Diese Hoffnung eint uns, und sie schlägt sich nieder in der überwältigen Zustimmung zu unserer Politik – im Brandenburger Landtag, aber auch in vielen anderen Parlamenten. Mag sein, dass der 3. Oktober 1990 für den ein oder anderen nur ein nüchterner Beitrittsakt gewesen ist (und ja, es gibt denkwürdigere Daten, die sich mit der Deutschen Einheit verbinden). Aber wer sagt denn, dass das Projekt Einheit überhaupt schon abgeschlossen ist? Es bleibt auch weiter eine Gemeinschaftsaufgabe. Eine, die bei uns im Osten 35 Jahre später so rasant wie nie vorangetrieben wird.

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