Offener Brief der Abgeordneten Lena Kotré

10. Mai 2023Kategorien: Lena Kotré, Presse

Offener Brief an Petra Budke, MdL (Die Grünen), Kathrin Dannenberg, MdL (Die Linke), und Dr. Jan Redmann, MdL (CDU) zum Vorfall im Jugendlager am Frauensee

Sehr geehrte Frau Budke,
sehr geehrte Frau Dannenberg, sehr geehrter Herr Dr. Redmann,

Sie haben kürzlich in der Bild-Zeitung zu dem angeblich fremdenfeindlichen Zwischenfall im Kinder- und Jugenderholungszentrum am Frauensee Stellung genommen. Direkt oder indirekt haben Sie die Vorwürfe übernommen, deutsche Jugendliche hätten andere Jugendliche rassistisch beleidigt. Diese Vorwürfe entsprechen allerdings nicht der Wahrheit. Als Landtagsabgeordnete und Juristin möchte ich Sie bitten, Ihre Äußerungen zu überdenken.

Nach den aufmerksamkeitsheischenden Schlagzeilen, die unser Heimatland Brandenburg bundesweit in ein unmögliches Licht rückten, haben sich viele Politiker – trotz einer dürftigen Informationslage – schnell zu Wort gemeldet. So auch Sie. Sobald der Kampfbegriff „fremdenfeindlich“ fällt, scheint für Sie die in einem Rechtsstaat übliche Unschuldsvermutung nicht mehr zu gelten. Das Urteil ist gefällt. Plötzlich gilt der Grundsatz „in dubio contra reum“.

Herbeigedichtete Fremdenfeindlichkeit führt immer wieder zu einer regelrechten medialen Hetzjagd gegen Einheimische. Politiker und Medien nutzen sie, um ihre eigene politische Agenda durchzusetzen. Nach den mir vorliegenden Informationen steht für mich fest: Die Berichte in den Medien sind einseitig verzerrt und haben mit den wirklichen Ereignissen kaum etwas zu tun. Es handelte sich bei dem Vorfall lediglich um eine kurze verbale Auseinandersetzung zwischen Jugendlichen. Es gab keine Randale, keine körperlichen Übergriffe oder anderes.

Haben Sie das Gespräch mit den Beteiligten gesucht? Leider nein, sonst hätten Sie sich sicherlich nicht in dieser Art öffentlich geäußert und unser Brandenburg in ein solches Licht gerückt. Ich bedaure, dass Sie für einen kurzen Moment der Aufmerksamkeit unsere Jugend und die Anwohner in der Region entgegen den Tatsachen öffentlich bloßstellen. Dafür sollten Sie sich entschuldigen.

Mit freundlichen Grüßen

Lena Kotré

Teilen Sie diesen Artikel!

Ähnliche Beiträge